Vereinsgeschichte vor der Wende

Jahrhunderte lang bedeckte dichter, fast undurchdringlicher Wald unsere Gegend. Die alte Furt über die Zschopau hat den Anstoß zur ersten Besiedlung gegeben. Rhein- und Mainfränkische Bauern können wir als eigentliche Gründer unserer Stadt betrachten. Sie sind Ende des 12. Jahrhunderts in unsere Landschaft eingewandert. Zschopau ist demzufolge tatsächlich eine über 700 Jahre alte Stadt, wenn sie auch urkundlich erst 1286 und dann wieder 1292 erwähnt wird. Man kann wohl davon ausgehen, dass so eine Stadt geschützt werden musste, spätestens aber nach Fertigstellung der Stadtmauer (1495) eine Schützengilde bestanden haben muss.

 

Federzeichnung von Dillich, 1677

Federzeichnung von Dillich, 1677

Bisher wurde angenommen, dass die Anfänge des Schützenwesens im Jahr 1563 liegen.

Die erste urkundliche Erwähnung von Zschopauer Schützen stammt jedoch bereits aus dem Jahr 1525. Diese Urkunde konnte erst im vergangenen Jahr durch uns aufgefunden werden. Sie berichtet darüber, dass einige Schützen der Stadt Zschopau an einem Gemeinschaftsschießen in Chemnitz teilgenommen haben.

Unter den ältesten Vereinigungen in unserer Stadt – der Schützengilde, der Braugenossenschaft und der Kantorei – dürfte die Schützengilde wohl die Älteste sein, da unter Umständen ihre Anfänge, wenn auch in anderer Form, bis zur Zeit der Stadtgründung zurück gehen können.

Am 28.09.1735 ist die Schützengesellschaft auf allerhöchsten Befehl des Kurfürsten Friedrich August von Sachsen und König von Polen in eine Scheibenschützengesellschaft umgewandelt worden. Davor erfolgte das Schießen mit der Armbrust und den Schneppern.

Als 1806 die Zschopauer Garnison aufgelöst wurde, übertrug man der Schützengilde polizeiliche Funktionen. So musste sie den Schankhausdienst und das Überwachen der Tanzsäle übernehmen, bei Bränden Absperrdienste leisten und die Jahrmarktswache auf dem Rathaus stellen.

Priviligierte Schützengesellschaft

Privilegierte Schützengesellschaft Zschopau

Neben einem regen Schießbetrieb kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Dabei waren Schützen u. a. aus Annaberg, Frankenberg, Chemnitz, Marienberg, Geyer, Augustusburg und Wolkenstein, aber auch aus dem böhmischen Preßnitz und Weypert gern gesehene Gäste.

Alle Zschopauer Schützenvereinigungen schlossen sich im Jahr 1933 zur „Privilegierten Schützengesellschaft“ zusammen, die 1945 zwangsweise wieder aufgelöst wurde.

Schützenaufmarsch Juli 1934

Schützenaufmarsch Juli 1934

 

In der Zeit der DDR war der Schießsport hauptsächlich in der Gesellschaft für Sport und Technik angesiedelt.