Vereinsgeschichte von der Wende bis heute

Am 06.09.1990 erfolgte die Gründung des Schützenvereins Zschopau e. V., welcher bereits am 26.10.1990 seine Aufnahme in den Sächsischen Schützenbund fand.

Schießsport, Tradition und Brauchtumspflege sind die Kernaufgaben unseres Vereins.

Im Oktober 1994 wurde die verschollen geglaubte Fahne aus dem Jahr 1925 aus Privathand dem Verein übergeben. Im Jahr 1996 wurde eine neue Fahne beschafft und in Dienst gestellt.

In unserem Vereinsbesitz befinden sich zwei stattliche Böllerkanonen. Diese wurden in den Jahren 1998 und 1999 durch unsere Vereinsmitglieder gefertigt.

Vereinskanonen

Böllerkanonen des Vereins

Als Schießstand konnten wir eine im Bestandsschutz befindliche kommunale Anlage nutzen und mit vielen Eigenleistungen, aber auch mit Unterstützung der Stadt Zschopau, ausbauen. Es stehen 25-Meter-Bahnen und auch 50-Meter-Bahnen für den Schießsport zur Verfügung. Weiterhin ist das Schießen auf laufende Ziele (Rollhase, Kipphase) möglich. Das von unseren Vereinsmitgliedern neu gestaltete Vereinsheim wurde im September 1993 eingeweiht.

Trotz der bedenklichen Altersstrukturen in den meisten Vereinen sind wir bestrebt, sowohl den Schießsport als auch die Traditionspflege im Erzgebirge weiterhin aufrechtzuerhalten und zu fördern.

Durch verschiedene fachliche Qualifikationen unserer Mitglieder (Schießsportleiter, Jugendbasislizenz, Trainer-Lizenz) können wir unseren Schützen eine fachgerechte Betreuung und Anleitung bieten.

Seit 2004 findet die Kreismeisterschaft im Vorderladerschießen auf unserem Schießstand statt.

Ein besonderer Höhepunkt im Schützenwesen des Erzgebirges war im Jahr 2009 das
11. Treffen der Sächsischen Schützenvereine sein. Der Gesamtvorstand des Sächsischen Schützenbundes hat im November 2007 die Ausrichtung des Treffens im Jahr 2009 beraten und die gemeinsame Bewerbung der Stadt Zschopau und des Schützenvereins Zschopau positiv bewertet.

Vereinsgeschichte vor der Wende

Jahrhunderte lang bedeckte dichter, fast undurchdringlicher Wald unsere Gegend. Die alte Furt über die Zschopau hat den Anstoß zur ersten Besiedlung gegeben. Rhein- und Mainfränkische Bauern können wir als eigentliche Gründer unserer Stadt betrachten. Sie sind Ende des 12. Jahrhunderts in unsere Landschaft eingewandert. Zschopau ist demzufolge tatsächlich eine über 700 Jahre alte Stadt, wenn sie auch urkundlich erst 1286 und dann wieder 1292 erwähnt wird. Man kann wohl davon ausgehen, dass so eine Stadt geschützt werden musste, spätestens aber nach Fertigstellung der Stadtmauer (1495) eine Schützengilde bestanden haben muss.

 

Federzeichnung von Dillich, 1677

Federzeichnung von Dillich, 1677

Bisher wurde angenommen, dass die Anfänge des Schützenwesens im Jahr 1563 liegen.

Die erste urkundliche Erwähnung von Zschopauer Schützen stammt jedoch bereits aus dem Jahr 1525. Diese Urkunde konnte erst im vergangenen Jahr durch uns aufgefunden werden. Sie berichtet darüber, dass einige Schützen der Stadt Zschopau an einem Gemeinschaftsschießen in Chemnitz teilgenommen haben.

Unter den ältesten Vereinigungen in unserer Stadt – der Schützengilde, der Braugenossenschaft und der Kantorei – dürfte die Schützengilde wohl die Älteste sein, da unter Umständen ihre Anfänge, wenn auch in anderer Form, bis zur Zeit der Stadtgründung zurück gehen können.

Am 28.09.1735 ist die Schützengesellschaft auf allerhöchsten Befehl des Kurfürsten Friedrich August von Sachsen und König von Polen in eine Scheibenschützengesellschaft umgewandelt worden. Davor erfolgte das Schießen mit der Armbrust und den Schneppern.

Als 1806 die Zschopauer Garnison aufgelöst wurde, übertrug man der Schützengilde polizeiliche Funktionen. So musste sie den Schankhausdienst und das Überwachen der Tanzsäle übernehmen, bei Bränden Absperrdienste leisten und die Jahrmarktswache auf dem Rathaus stellen.

Priviligierte Schützengesellschaft

Privilegierte Schützengesellschaft Zschopau

Neben einem regen Schießbetrieb kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Dabei waren Schützen u. a. aus Annaberg, Frankenberg, Chemnitz, Marienberg, Geyer, Augustusburg und Wolkenstein, aber auch aus dem böhmischen Preßnitz und Weypert gern gesehene Gäste.

Alle Zschopauer Schützenvereinigungen schlossen sich im Jahr 1933 zur „Privilegierten Schützengesellschaft“ zusammen, die 1945 zwangsweise wieder aufgelöst wurde.

Schützenaufmarsch Juli 1934

Schützenaufmarsch Juli 1934

 

In der Zeit der DDR war der Schießsport hauptsächlich in der Gesellschaft für Sport und Technik angesiedelt.